Französisch Polynesien – Tahiti: iaorana!

Vorwort von Gerhard

Ilse ist komplett glücklich. Endlich wieder zurück! Wir waren ja schon 2007 da. Wie oft hörten wir in unserer Familie: „Ja, aber in Französisch Polynesien da war das schon besser!“Sabrina, Sarah und ich verdrehten dann die Augen und irgendwer sagte: „Geh Mama, wir wissen’s eh und das können wir gar nicht mehr hören!“

Kleine Geschichtskunde

Vor 2200 Jahren
Besiedelung ausgehend von Samoa und den Tongainseln zuerst die Marquesas dann die Gesellschaftsinsel wobei Raiatea zum religiösem Zentrum wurde. Raiatea galt lange Zeit als HAWAIKI  (Urheimat). Streng hierarchische Gesellschaft, absolutistisch regiert, Götter und Halbgötter, dazu zählten auch die Herrscherfamilien bestimmten das Alltagsleben, Tabus und Freiheiten ebenso.
1767
britischer Kapitän Samuel Wallis entdeckt als erster Europäer Tahiti. Die Seeleute waren von der Lebensart, der unberührten Natur fasziniert. Empfangen wie Könige, angenehmes Klima, frische Lebensmittel im Überfluss und schöne Frauen, die ihre Liebe offenherzig anboten. Ein wahres Paradies!
1768
Graf Louis Antoine Bougainville – Weltumsegler. – 10 Tage auf Tahiti – Reisebericht – Bestseller
1768 – 1779
Kapitän James Cook – 4 Reisen – erste kartografische Aufzeichnungen – Gesellschaftsinseln erhalten ihren Namen. Mythos von den glücklichen paradiesischen Inseln verbreitet sich rasch in der alten Welt
1789
Meuterei auf der Bounty
1792
Rückkehr von Kapitän William Bligh  – Verfall der einstigen Würde und Eleganz durch den europäischen Einfluss
1797
Anfang der Missionierung
1819
König Pomare II. lässt sich taufen – etabliert ein Königreich nach europäischen Vorbildern -Tochter wurde zu Königin Pomare IV.
1842 -1844
Tahitanisch – Französischer Krieg den die Einheimischen verloren, auf Raiatea wurde 10 Jahre gekämpft. Alle Aufständischen wurden nach Neukaledonien in Arrest gebracht.
1880
Kolonialvertrag  Tahiti und seine Inseln werden französisch

bis nach dem 2. Weltkrieg kümmerte sich Frankreich nicht sehr um die pazifischen Besitztümer, aber das verschlafene Französisch Polynesien blieb  immer ein Geheimtipp für Künstler, Abenteurer und reichere Touristen.

1954
Bevölkerung ist für den Verbleib bei Frankreich – Atomversuche werden in den Pazifik verlegt. Hohe Investitionen von Seite der franz. Regierung
1958/59
unzufriedene Bevölkerung – Unruhen – Oppositionsführer für 8 Jahre verbannt
2004
Übersee-Land –  eigene Parteien- Parlament – Präsident und Minister werden von den Einheimischen gestellt.

Französisch Polynesien

Flächenmäßig fast so groß wie Europa.

Europa und Franz. Polynesien

Bestehen aus 5 Inselgruppen:

  • Gesellschaftsinseln
  • Tuamotu Archipel
  • Marquesas Inseln
  • Gambier Inseln
  • Austral Inseln.

Die Gesellschaftsinseln

Benannt von Kapitän James Cook. Dazu gehören Tahiti, Moorea, Huahine, Raiatea, Bora Bora und Maupiti. Dicht bewaldete Berge ragen vielerorts eindrucksvoll fast senkrecht in die Höhe. Der höchste Berg mit 2241m ist auf Tahiti und heißt Orohena. Diese Inseln sind die bekanntesten und am meisten besuchten. Es gibt ein einziges Atoll – Tetiaroa – liegt 57 km von Tahiti entfernt und war einmal im Besitz von MARLON BRANDO!

In Tahiti fand auch die berühmte „Meuterei auf der Bounty“ statt. Ein Ereignis,das auch mehrere Male verfilmt wurde.1842 wurde Tahiti zum französischem Protektorat erklärt und alle überregionalen Aufgaben werden von Frankreich wahrgenommen.

Der französische Hochkommissar ist Oberhaupt des Gebietes Französisch-Polynesien. Die Einwohner besitzen einen französischen Pass und sind somit auch EU-Bürger. Rund 50% aller Arbeitnehmer auf Tahiti beziehen ihr Einkommen aus der französischen Staatskassa. Wir trafen auf Aitutaki einen älteren Mann, der schon seit 22 Jahren auf der Insel lebt. Als wir ihm erzählten, dass wir weiter nach Polynesen wollen, sagte er sofort wir sollen lieber auf Aitutaki bleiben, denn hier sei alles 3x so teuer.

17.3. – 22.3.2018

Tahiti

Wir landen pünktlich, bekommen am Flughafen unsere Papiere, den üblichen Blumenkranz, und werden dann zur Pension de la plage gebracht. Wir haben einen kleinen Bungalow mit Terrasse und vor uns liegt ein kleiner Swimmingpool.

Am Abend gehen wir in ein kleines Restaurant, gleich in der Nähe und genießen einen Shrimpscocktail, dazu das ausgezeichnete Baguette, dann gegrillter Thunfisch mit Reis und zum Abschluss ein Passionfruit Parfait und Espresso. Sehr fein, viel besser als das Essen auf den Cook Islands (dort wird gar nicht gewürzt). Die Pension ist sehr sauber und nett, und die Besitzerin und ihr Mann freundlich und hilfsbereit.

Tahiti – schwarze Perlen

Eine polynesischen Legende erzählt, dass Oro, der Gott des Friedens und der Fruchtbarkeit seinen Regenbogen nutzte, um auf die Erde zu gelangen. Er bot der Perlmutter das irisierende Licht an und gab damit der Perle von Tahiti ihr erstaunliches Farbspektrum. Im 19. Jhd. war vor allem das Perlmutt für Knöpfe heiß begehrt. Um 1 natürlich gewachsenen Perle zu finden, musste man 15.000 Austern öffnen. Dieses seltene Juwel war natürlich nur Monarchen, Sultans und andere Herrscher vorbehalten und so wurde sie bekannt als “ Queens Pearl“. Seit 1961 werden sie gezüchtet und als cultivated Pearl weltweit verkauft. Heute gibt es auf vielen Inseln Perlfarmen.

Tahiti ist die größte und wirtschaftlich bedeutendste der Gesellschaftsinseln. Hier leben fast 70% der Gesamtbevölkerung = 270.000 Einwohner. Die Insel besteht aus Tahiti Nui und einer kleinen Halbinsel Tahiti Iti. Tahiti Nui kann man auf einer 114 km langen Küstenstraße umrunden. Das machen wir auch, kostet 20.000 CFP das sind weniger als 200€ und dauert 5 Stunden.

18.3.2018

Sightseeing-Day

Nach langem hin und her, Gerhard hat’s net so richtig gefreut, machen wir trotzdem die Rundfahrt und ich bin ehrlich froh darüber. Wir bleiben bei wichtigen sehenswerten Stätten stehen und es ist teilweise wunderschön, mit all den Wasserfällen und den tropischen Pflanzen.

Marae Arahurahu

ein mystischer Kult – Platz, früher genutzt für religiöse Zeremonien und andere Rituale heute werden alljährlich zum Heiva i Tahiti alte polynesischen Tänze und Zeremonien aufgeführt.

Maraa grottas:

ein kühler tiefer Süßwassersee in der mit unterschiedlichen Farnen bewachsenen Grotte von Mara’a. Es gibt einen größeren und einen kleineren. Hier habe ich auch einen Aal entdeckt. Die Blüten und Pflanzenpracht war einmalig schön!

Vaipahi-i-atehiti water gardens

Ein botanischer Garten mit beeindruckender Vegetation und tropischen Blumen. Auch mehrere Wasserfälle sind am Rundgang zu sehen. Die Legende erzählt, dass hier die Seelen der Häuptlinge und höheren Mitgliedern des Stammes durch mehrere Prozessionen rein gewaschen wurden. Man musste schon reich und mächtig sein um  eine reine Seele zu bekommen. Die toten Körper wurden einbalsamiert und an diesen Ort gebracht.

Araaoaho Blowhole:

am Meer eine Stelle, wo das Wasser all seine Kraft zeigt und gegen die Felsen schlägt, dabei wird durch Löcher ein Ton erzeugt – klingt wie die Wasserorgel in Zadar. Hier tummeln sich auch viele Surfer und Boogie-Board Fahrer im Wasser. Unser Guide lässt uns auch karamellisierte Wasserkastanien, in der Sonne getrocknete Bananen und spezielle Chips kosten. Botanische Gärten mit Wasserfällen und Grotten haben es mir angetan und dazu gibt es immer eine Geschichte von den Eingeborenen (z,b, bei einem Wasserfall ging es um Beerdigungsrituale, wie die Seele reingewachsen wird. Dies war aber nur den höchsten Mitgliedern des Stammes vorbehalten, eh logisch).

Cascades de Fa’arumai:

3 imposante Wasserfälle, wir waren beim höchsten dem Vaimahuta. Üppige tropische Vegetation beeindruckt auf dem Weg dorthin.

Im Harrison Smith botanical garden lebt auch eine große Galapagos- Schildkröte, war aber leider zu.

Die verschiedenen Orte sind sehr unterschiedlich und auch die Anzahl der Regenfälle variieren auf der Insel, es hat teilweise auf unserer Tour geschüttet, als ob der Himmel offen wäre.

Wir gehen noch schnell einkaufen, wir entdecken ein „Grillhenderl “ dazu frisches Baguette. Was will man mehr.

„a Jauserl“

19.3.2018 – 21.3.2018

Dive Days – Tigerhaie

Wir tauchen mit FLUID – Dive Center. Wir können das nur wärmstens empfehlen! So freundlich, hilfsbereit, fröhlich, und gut organisiert, haben wir auf dieser Reise noch keine Tauchbasis erlebt! Am letzten Tag bekommen wir sogar 2 T-Shirts geschenkt, weil wir 3 Tage gebucht haben.

Wir werden um 7.30 Uhr abgeholt und fahren nach Papeete zum Hafen, wo auch richtig große Segel und Motoryachten stehen. Dort ist auch das FLUID DIVE CENTER mit denen wir die nächsten 3 Tage tauchen werden.

Heute sind wir die einzigen Gäste und wir fahren mit einem Riesen Schlauchboot mit 500 PS zum Tauchplatz. Unsere Tauchguides sind Perrine und Chrisroph. Wir fühlen uns wie VIPs.

Zuvor werden noch riesige Fischköpfe in einer Fischfabrik abgeholt, die dann in einem Metallbehälter verschlossen, ins Meer gehängt werden bzw. versenkt werden.

Als wir eintrafen war das Meer noch ruhig und die Sicht ausgesprochen gut. Wir warten, ob sich Tigerhaie zeigen, inzwischen werden die Wellen höher und die Strömung stärker.

1. Tauchgang – White Valley – stärkste Strömung ever

Beim Hineinspringen müssen wir uns schon am Seil anhalten und dann bemerkt man erst die Stärke der Strömung!!! Holy Moly da geht aber die Post ab, das Abtauchen wird ein richtiger Kampf. Unten angekommen ist es auch nicht gerade lustig, aber hinter den Korallen geht es einigermaßen.

4 verschiedene Haie tauchen auf, Zitronenhai, grauer Hai, Schwarz- und Weißspitzenhaie, aber KEIN Tigerhai! Von Zeit zu Zeit holen die Guides einen Fischkopf aus dem Korb und werfen ihn der Meute hin. Dann beginnt der Kampf um das große „Fressen“. Da quirlt es nur so von Haien und kleinen und großen Fischen! Wer erwischt was?

Auftauchen wird dann aber weniger lustig. Die Strömung zieht uns fast die Brille herunter. Beim Safety Stop mussten wir uns mit beiden Händen am Seil festhalten um nicht davon geblasen zu werden, aber das schwierigste war der Einstieg ins Boot. Unmöglich die Flossen auszuziehen, die Crew hilft uns dann das Jacket abzulegen, auf den Knien robben wir dann ins Boot. Wir haben noch NIE so eine Strömung gehabt, auch der Guide nicht!

Pause

Wir werden mit frischem Baguette, Schinken und Käse verwöhnt, dazu Juice, Wasser oder Tee. Dann rasten für den 2. Einsatz. Ich habe ein Weilchen tief und fest geschlafen.

2. Tauchgang

Die Strömung ist jetzt nicht mehr so extrem stark, aber trotzdem noch heftig. Das selbe Spiel Beim Safty Stop sehen der Guide und ich einen kleineren Tigerhai. Vielleicht morgen!!! Kommt ihr lieben Tigerhaie, zeigt euch bitte!

Hungrig zu Hause angekommen braten wir uns den Rest des “ Grillhenderls“ mit Käse ab – schmeckt sehr gut!

20.3.2018

Heute sind wir 3 Taucher. Mit dabei ist Marc, der auch für die Zeitschrift Tauchen fotografiert. Er hat z.B. auch die steilen Aufnahmen mit Christian Redl im Smoking gemacht, außerdem begleitet uns der Haiexperte Michel Bègue und Christoph unser Guide von gestern.

Die Strömung ist heute bei weitem nicht so stark wie gestern. Die gleiche Prozedur – viele Haie, sehr große Zitronenhaie, aber leider kein Tigerhai. Christoph ist morgen nicht dabei, und er sagt selbst im Scherz: „Vielleicht bin ich schwarze Katze an Bord!“

21.3.2018

Heute sind unsere Guides Perrine und Alex. Wir sind zu viert, noch ein französischer Gast begleitet uns. Beim 1. Tauchgang war alles wie gehabt. Beim 2. Tauchgang hatten wir wieder eine Strömung Holy Moly.

Wir gehen am Seil hinunter und heute sind so viele Haie wie nie zuvor da! Fast am Ende des Tauchganges erscheint er, der Tigerhai! Majestätisch, kraftvoll, ziemlich groß! Sie zieht ihre Kreise, beschnüffelt den Futterkorb, aber nichts passiert, keine Reaktion. Sie, es war ein Weibchen, kommt 4-5x vorbei und verschwindet dann wieder. Wow großartig und Yippy Juchhu wir haben den Tigerhai gesehen.

Zurück im Hafen ein großes Hallo und Freude über den Erfolg mit dem Tigerhai! Und wir haben 2 T-Shirts bekommen, weil wir 3 Mal tigershark experience mitgemacht haben. Merci!

neues T-Shirt

So das war’s mit Tauchen auf Tahiti! Superschön, enorme Tauchgänge, viiiiile Haie und last but not least der Tigerhai!

Schnell nach Hause, Tauchequippment trocknen und dann erwartet mich eine Massage! Ich freue mich schon darauf. Die Masseuse kommt ins Hotel und stellt ihr Massage -Bett auf. 1 Stunde relaxen und wohltuende Wirkung warten auf mich. Für die Masseuse muss ja die Situation zum Lachen gewesen sein. Gerhard und ich sind eingeschlafen!!!! Aber sie hat ihre Sache gut gemacht! Leider habe ich mich irgendwie verkühlt und habe ein bisschen Fieber bekommen, ich verzieh mich gleich ins Bett. Morgen ist genug Zeit zum Packen.

Highlights:

Tigershark und shark diving with Fluid Dive Center, botanische Gärten, Wasserfälle.