21.01. – 28.01.2017
Turks and Caicos Aggressor II – Silverbanks – Dominikanische Republik
Silverbanks
Ist ein Platz, wo man mit den Buckelwalen schnorcheln kann. Liegen nördlich von der Dominikanischen Republik.
Hier kommen die Buckelwale nach 7000 km Reise her um zu gebären oder sich zu paaren. Es gibt eigentlich dort fast keine Fische, die Buckelwale fressen in dieser Zeit auch nichts, und verlieren natürlich 1/5 an Gewicht. Den Namen Buckelwal haben sie bekommen, weil sie beim Abtauchen einen Buckel bilden. Sie werden 12 – 15 m lang.Buckelwale sind schnelle Schwimmer, in sehr erregtem Zustand können sie bis zu 27 km/Std. erreichen.Sie sind akrobatische Springer manchmal auch sehr lebhhaft. Die Mütter säugen ihre Kälber auf eine spezielle Art. Sie pressen ihre Milch, die sehr fett ist aus dem Körper und das Junge schluckt dann diese Milch. Immerhin sind die Kälber bei der Geburt 3- 4 m lang, wiegen ca.1 Tonne und bleiben für 1 Jahr bei der Mutter.Nach der Säugezeit haben die Kälber eine Länge von 7-9 m erreicht und werden selbstständig. Nach 5 Jahren werden sie geschlechtsreif, und ziehen zu den Orten, wo sie geboren wurden. Kühe mit Neugeborenen werden häufig von einem Bullen begleitet, der sie gegen zudringliche andere Wale schützt. Falls diese „Rowdies“ zu nahe kommen, erzeugt der Bulle“ Bubbles“ um die Sicht zu verschlechtern, und versucht die lästigen „Rowdies“ abzudrängen. Während der Paarungszeit, können die Bullen ganz schön aggressiv werden. Charakteristisch während der Paarungszeit ist der Gesang der Buckelwale, der Gesang wiederholt sich immer wieder. Hat ein Bulle ein Mädchen gefunden, dann erfolgt ein Tanz, um das Herz zu gewinnen .
Der ärgste Feind der Buckelwale, neben den Menschen ist der Killerwal oder Orca. Sie verfolgen Mütter mit ihren Kälbern, trennen sie geschickt von der Gruppe, arbeiten im Team und dann wird dem Kalb die Schwanzflosse abgebissen und eigentlich fressen sie nur die Zunge – echt grausam! Sie machen sich jedes Jahr wieder auf die Reise , sie werden ca. 40 Jahre alt. Liebevolle und temperamentvolle Giganten der Meere!
Es geht los…..
Nachdem wir vom eigentlichen Transfer vergessen wurden und Lorenzo schnell wie der Wind uns holen gekommen ist, waren wir in 30 min auch schon auf der Aggressor. Neben uns sind auch noch weitere Gäste eingetrudelt – also waren wir ja gar nicht soooo spät dran und hätten uns wahrscheinlich die sms auf die amerikanische emergency number sparen können, aber mei. Lieber sicher gehen !
Im Boot das nächste Fauxpas, die Oldies haben extra angegeben dass sie Club Soda möchten und es war kein Club Soda da – aber das TCA II Team ist sehr bemüht und einer machte sich gleich auf den Weg um genug für uns 3 für die Woche zu holen (sie wurden sogar ‚versteckt‘ damit die anderen sich nichts davon nehmen‘).
Nach dem ganzen Hickhack hieß es mal Zimmer beziehen. Unsere beiden Zimmer hätten nicht konträrer zueinander sein können. GEIL haben weltreisesedank ein Upgrade bekommen und die Master Kabine bezogen – eine riiiiesige Kabine mit Doppelbett und Badezimmer in der Schnauze des Bootes – Minuspunkt dort vorne schaukelt es extrem. Ich hab eine Twinshare ganzen hinten im Crew- und Motorbereich bekommen – Minuspunkt: Kabine extrem winzig und Badezimmer teilt man sich zu 4; aber Pluspunkt: viel viel weniger schaukeln.
Nachdem ich mein Zeug in der Kabine irgendwie verstaue und ABC-Platzerl irgendwo am Taucherdeck finde, wurde uns auch schon die Crew vorgestellt, wir sollten uns vorstellen und haben anschließend Essen bekommen und das Boot legte ab.
Die ganze Nacht sind wir bei Wellengang (stark oder leicht liegt im Auge des Betrachters – mir war zumindest fast die ganze Woche übel) Richtung Silverbanks getuckert. Beim Frühstück haben wir unseren Platz für die nächste Woche schon fast erreicht gehabt und fast jede Passagiernase steckte am Fenster oder oben in der Luft um nach Walen Ausschau zu halten. Es wurden auch bereits einige gesichtet!
Am Nachmittag ging es zum ersten Wal-Encounter. Captain Amanda, welche seit 12 Jahren das Boot leitet und die Wale beobachtet und liebt, hat uns noch mal gesagt, dass wir nicht bei allen Walen hineinspringen können und falls wir kein ok kriegen oder wieder abdrehen, wird es einen Grund haben! Wir sollen Geduld haben – wir haben genug Encounter-Möglichkeiten. Insgesamt hat man auf der Agressor 4 Tage Zeit mit dem Dingi hinauszufahren. Am ersten Tag gibt es eine Fahrt am Nachmittag und sonst immer zwei.
Rob der Ingenieur des Bootes und Captain’s Ehemann war unser erster Fahrer – er lenkt Conqueror und Amanda Predator – TCA II ist das einzige Boot, dass seinen Beibooten keine Walnamen gegeben hat (insgesamt dürfen nur 3 Boote überhaupt auf die Silverbanks unter der Woche – die frühere Sundancer und jetzige Belize Aggressor IV und die Turks and Caicos Explorer II). Beim ersten Encounter haben wir eine Rowdy Gang – 3 Männchen – von Überwasser etwas länger beobachten können und vereinzelt springende Wale (bridge) und Schwanz- oder Rückenflossen die ein paar Mal auf das Wasser geschlagen haben. Irrer erster Tag sozusagen!
- Rowdy -Gäng sind nur Männchen, die auf Paarung aus sind. Sind meist sehr ungestüm und manchmal auch aggressiv.
- Escort ist ein Bulle, der ein Weibchen mit ihrem Kalb begleitet und beschützt.
- Challenger sind Männchen, die auch eine Mutter mit ihrem Kalb verfolgen, da sie Liebe machen wollen.Diese werden dann vom Escort vertrieben.
- Mother and calf sind Mütter mit neugeborenen Kälbern, die 1 Jahr von der Mutter mit Muttermilch versorgt werden. Nach 1 Jahr sind die Weibchen wieder bereit zur Paarung.
Das andere Boot hatte das Glück für 3min mit einer Mama und ihrem Kalb zu schnorcheln.
Montag bis Donnerstag lief jeder Tag gleich ab. Um 7.00 gab es warmes Frühstück, um 8.30 fuhren wir mit den Beibooten raus (die Gruppen haben jeden Tag das Boot gewechselt – also am Montag waren wir mit Amanda auf dem Predator unterwegs, am Di mit Rob, Mi mit Amanda und Do wieder mit Rob auf der Conqueror), nach ca. 4 Stunden später wieder zurück, Mittagessen – meist Suppe die serviert wird und danach Buffet zum selber holen, 2. Ausfahrt zwischen 13.30 – 15.30 für ca 2 Stunden – ca. 17.30 in der Regel zurück, weil es sonst zu dunkel wird.
Bei manchen Ausfahrten haben wir leider ü-b-e-r-haupt nichts gesehen und selbst Amanda war überrascht wie wenig diesen Saisonstart Walmäßig los ist….naja, dafür waren wir Korallenschnorcheln auf den Silverbanks, kann auch nicht jeder von sich behaupten ;).
Die absoluten Highlights waren:
Am 2. Tag haben wir am Vormittag 2 Schläfer entdeckt und auch die anderen informiert – abwechselnd sind wir dann für eine Schlafperiode ins Wasser gehüpft und haben sie bei leider schlechter Sicht beobachtet – wenn man runtergetaucht ist (da war ich ein bisschen traurig, dass ich luftbedingt nicht mehr so gut bin wie früher, weil ich nur ein paar Meter geschafft habe) hat man gehört, wie sie singen, sie sprachen „walisch“ was ja Dorie im Film „Findet Nemo“ auch kann. Bei den „Sleepers“ erlebten wir unseren ultimativen Höhepunkt, der kaum zum toppen ist! Wir sind schnorchelnd und beobachtend im Wasser, und freuen uns immer wieder, wenn sie gemächlich auftauchen, um Luft zu holen, dann aber wieder langsam zu Boden sinken -(aktive Buckelwale bleiben max 15min unter Wasser; Wale die schlafen ca 20 – 25m).
Doch beim letzten denke ich mir schon uih der taucht aber steil und schnell auf. Kamera eingeschaltet und wir erleben einen Jump/Bridge direkt vor unserer Nase. Ein Koloss von 35 Tonnen springt aus dem Wasser heraus! Ein Wahnsinn, so etwas haben glaube ich noch nicht viele Menschen erlebt, was auch von Amanda bestätigt wurde! Gerhard und Sabrina waren hautnah am Geschehen, ich etwas weiter hinten, ABER es ist alles gefilmt worden, und Linda hat uns dankenswerterweise auch ihre Filme und Fotos gegeben.
Am kommenden Tag hieß es Boot wechseln – also auf die Predator mit Amanda. Die ersten zwei Stunden haben wir mal gar nichts gesehen…Doch dann endlich ein Blow –wir dem Blow nach. Nichts kommt. Amanda zählt die Minuten. Leider keine Sleepers, sie ziehen weiter. Jeder schaut angestrengt auf das Meer, um irgendwelche Blow’s zu erkennen. Wenn einer gesichtet wurde hieß es „Blow 9 Uhr, oder 10 Uhr… um die Richtung anzuzeigen. Dann hat man versucht dem Blow zu folgen. War schon ein anderes Boot vor uns, dann mussten wir erneut nach einem Blow Ausschau halten.
Am Letzten Tag konnten wir hautnah vom Boot aus die Wale beobachten, die all ihr Repertoire zeigten. Die Jumps/ Bridge sind wirklich das beeindruckend-ste aber es gibt viele andere wunderschöne Bewegungen wenn sie z. B mit ihren weißen Flossen/ Flippern auf das Wasser klatschen, oder die enorme Schwanzflosse beim Abtauchen. Manchmal drehen sie sich auf den Rücken und „platschen“. Wir haben auch beobachten können, wie sich rivalisierende Männchen gegenseitig ausbooten, sie versuchen sich auf das Blasloch zu legen, damit das andere Männchen wegtauchen muss.
Leider…
Leider hat unsere Gruppe nicht das Glück mit einer Mutter und Kalb zu schnorcheln, doch dank Dave haben wir einige Fotos bekommen.
Coole Gruppe und prachtvolle Giganten
Diese Reise wird uns immer in Erinnerung bleiben, weil wir mit sehr netten Menschen unterwegs waren, und weil wir diese Giganten hautnah erleben duften. Es war über drüber SUPER!
Weitere Bilder dazu gibt es auf Flickr!